Public Cloud und Private Cloud im Vergleich

August 2, 2022

Was ist der Unterschied zwischen einer Public Cloud und einer Private Cloud?

Der wesentliche Unterschied zwischen Public Cloud- und Private Cloud-Computing betrifft den Zugriff.

Bei einem Public Cloud-Modell werden Cloud-Services und -Ressourcen von einem externen Cloud-Service-Anbieter gehostet und mit einem Abonnementmodell über das Internet bereitgestellt, zum Beispiel in Form von Platform-as-a-Service (PaaS), Infrastructure-as-a-Service (IaaS) oder Software-as-a-Service (SaaS). Bei diesem Modell befindet sich die gesamte Hardware, Software und sonstige unterstützende Cloud-Infrastruktur im Besitz des Cloud-Anbieters, der sich um den Betrieb und die Wartung kümmert. Alle Ressourcen werden dabei von mehreren Benutzern verwendet. Beispiele für Public Cloud-Anbieter sind Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google Cloud Platform (GCP).

Eine Private Cloud, die manchmal auch als lokales privates Rechenzentrum bezeichnet wird, ist ein Cloud-Computing-Modell, bei dem das Unternehmen die Cloud, deren Services und die zugehörige Infrastruktur exklusiv nutzt. Eine Private Cloud kann zwar durch einen Cloud-Service-Anbieter gehostet werden, sie ist aber nur einem Benutzer vorbehalten und Ressourcen werden niemals gemeinsam verwendet.

Was sind die Vor- und Nachteile der Public Cloud?

Die Public Cloud basiert auf dem Prinzip der Mandantenfähigkeit, d. h. dass mehrere Unternehmen oder „Mandanten“ Zugang zur gleichen Cloud-Infrastruktur und zu denselben Computing-Ressourcen (z. B. Server und Cloud-Speicher) haben.

Die Vorteile der Public Cloud:

  • Kosteneinsparungen: Bei einem Public Cloud-Modell profitieren Unternehmen in der Regel von geringeren IT-Kosten, da sie keine Hardware oder Software kaufen, betreiben oder warten müssen. Außerdem sind die meisten Cloud-Computing-Tarife verbrauchsbasiert, d. h. Unternehmen zahlen nur für die tatsächlich genutzten Ressourcen.
  • Geringer Wartungsaufwand: Der Public Cloud-Anbieter ist für die gesamte Wartung der Cloud-Umgebung und zugehöriger Assets zuständig.
  • Skalierbarkeit: Unternehmen, die die Public Cloud nutzen, stehen praktisch unbegrenzte Cloud-Computing-Ressourcen auf Abruf zur Verfügung und sie können Workloads mühelos je nach Geschäftsanforderungen skalieren.
  • Zuverlässigkeit: Public Cloud-Workloads können bei einem Ausfall oder sonstigen Leistungsproblemen schnell von einem Server auf einen anderen verschoben werden.

Die Nachteile von Public Cloud-Services:

  • Sicherheit: Das Public Cloud-Modell stützt sich auf das so genannte Modell der gemeinsamen Verantwortung. Das bedeutet, dass der externe Service-Anbieter seine Cloud-Infrastruktur auf Bedrohungen überwacht und diese abwehrt. Er ist jedoch nicht für den Schutz der Daten, Anwendungen, Workloads oder Betriebssysteme der einzelnen Kunden verantwortlich. Diese Aufgabe liegt allein in der Verantwortung des Kunden. Viele Kunden sind sich ihrer Rolle im Modell der gemeinsamen Verantwortung möglicherweise nicht bewusst und haben auch keine starken Cybersicherheitsprozesse speziell für die Cloud implementiert. Da die Public Cloud eine gemeinsam genutzte Ressource ist, sind Unternehmen, die sie verwenden, zudem auch Sicherheitsrisiken ausgesetzt, die von anderen Mandanten hervorgerufen werden.
  • Compliance: Wenn Unternehmen strenge gesetzliche Vorgaben einhalten müssen, ist das aufgrund der Mandantenfähigkeit einer Public Cloud-Umgebung möglicherweise nur schwer oder auch gar nicht erreichbar.
  • Anbieterabhängigkeit: Mit der Public Cloud können die meisten Unternehmen zwar kurzfristig von deutlichen Kosteneinsparungen profitieren – auf lange Sicht ist das Unternehmen für die Gewährleistung des ununterbrochenen Geschäftsbetriebs aber auf den gewählten Cloud-Anbieter angewiesen. Dadurch kann eine Anbieterbindung entstehen, die aufgrund steigender Preise höhere Kosten verursacht.
  • Migration: Für viele Unternehmen kann die Migration in die Public Cloud ein komplexer und zeitaufwendiger Prozess sein, der bedeutende Ressourcen erfordert. Außerdem müssen die Unternehmen in Anbetracht der nutzungsbasierten Abrechnungsmodelle der meisten Public Clouds genau überlegen, welche Daten, Anwendungen und Services sie in der Cloud hosten möchten.

Was sind die Vor- und Nachteile einer Private Cloud?

Private Clouds werden meist von Unternehmen verwendet, die anpassbare und äußerst sichere IT-Umgebungen benötigen. Private Clouds kommen beispielsweise oft bei Behörden, Krankenhäusern oder Finanzinstituten zum Einsatz, die über sensible Daten verfügen und strengen Compliance-Standards unterliegen.

Die Vorteile einer Private Cloud:

  • Datenschutz: Wie aus dem Namen bereits ersichtlich, wird die Private Cloud nicht mit anderen Mandanten gemeinsam verwendet. Das bedeutet, dass ein einziger Mandant die volle Kontrolle über die Cloud-Umgebung hat.
  • Sicherheit: Da die Private Cloud nicht gemeinsam mit anderen Benutzern verwendet wird, bietet diese Art von Netzwerk tendenziell viel mehr Kontroll-, Datenschutz- und Sicherheitsfunktionen – solange der Benutzer eine umfassende Sicherheitsstrategie anwendet, die speziell für die Cloud entwickelt wurde.
  • Anpassung: Bei einem Private Cloud-Modell haben Unternehmen die volle Kontrolle über ihre Cloud-Umgebung und können ihr Netzwerk entsprechend den Geschäftsanforderungen des Unternehmens oder gesetzlichen Vorgaben anpassen.
  • Leistung: Da die Private Cloud keine gemeinsam genutzte Ressource ist, profitieren die meisten Benutzer von höherer Leistung.

Die Nachteile einer Private Cloud:

  • Kosten: Die Nutzung einer Private Cloud ist fast immer kostenintensiver als die Nutzung einer Public Cloud, da das Unternehmen entweder sein eigenes Netzwerk erstellen und betreiben oder einen Dritten damit beauftragen muss.
  • IT-Aufwand: Bei den meisten Private Cloud-Benutzern werden erhebliche IT-Ressourcen für die Einrichtung, den Betrieb und die Wartung der Cloud-Umgebung benötigt.
  • Skalierbarkeit: Private Cloud-Benutzer können Workloads nicht so einfach skalieren oder zwischen Cloud-Umgebungen verschieben wie Public Cloud-Benutzer, weshalb es für Unternehmen schwierig ist, neue Services schnell einzuführen. Nichtsdestotrotz bietet das Private Cloud-Modell eine bessere Skalierbarkeit als klassische lokale Infrastruktur.
  • Remote-Zugriff: In den meisten Private Cloud-Umgebungen sind der Remote-Zugriff und der mobile Zugriff eingeschränkt. In Anbetracht der aktuellen Arbeitstrends sowie der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie unterstützen die meisten Private Cloud-Netzwerke die Anforderungen der modernen Belegschaft also nicht.

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Was ist eine Hybrid Cloud?

Da Private Cloud- und Public Cloud-Modelle jeweils eigene Vorteile (und Nachteile) haben, setzen immer mehr Unternehmen auf Hybrid Cloud-Modelle. Bei diesen IT-Umgebungen werden die Elemente einer Public Cloud-, Private Cloud- und lokalen Infrastruktur in einer einzigen, gemeinsamen, vereinheitlichten Architektur kombiniert. Mit einem Hybrid Cloud-Modell können Unternehmen Workloads in der optimalen Umgebung ausführen und skalieren sowie Workloads schnell, mühelos und flexibel zwischen verschiedenen Umgebungen verschieben.

Mit diesem Modell können Unternehmen zum Beispiel die Public Cloud für Aktivitäten mit großem Volumen und geringem Risiko nutzen, z. B. zum Hosten webbasierter Anwendungen wie E-Mails oder Instant Messaging. Gleichzeitig kann die Private Cloud für Funktionen mit höheren Sicherheitsanforderungen eingesetzt werden, z. B. für die Zahlungsverarbeitung oder zum Speichern personenbezogener Daten. Dadurch profitieren Unternehmen von den Kosteneinsparungen der Public Cloud und gewährleisten für bestimmte Funktionen dennoch höhere Sicherheit oder Compliance.

Die Vorteile einer Hybrid Cloud-Umgebung

Bei einem Hybrid-Cloud-Modell können viele Unternehmen sich das „Beste aus beiden Welten“ sichern. Die Vorteile umfassen:

  • Flexibilität: Mit einem Hybrid Cloud-Computing-Modell können Unternehmen Workloads in der optimalen Umgebung ausführen und Workloads in Abhängigkeit von Kapazität, Bedarf und Kosten verschieben.
  • Kosteneinsparungen: Bei einem hybriden Modell können Unternehmen ihre Kosten senken, indem sie die beste Datenverarbeitungsumgebung für die jeweilige Aufgabe wählen.
  • Elastizität: Eine Hybrid Cloud-Umgebung ist dynamisch, d. h. Ressourcen können entsprechend den aktuellen Anforderungen schnell angepasst und neu zugewiesen werden. Außerdem kann das Unternehmen unerwartete Bedarfsspitzen mit einem Public Cloud-Service bewältigen.
  • Geschäftliche Agilität: Eine einheitliche Hybrid Cloud-Plattform kann zu einer breiteren Anwendung von agilen und DevOps-Methoden beitragen, was wiederum die Markteinführung beschleunigen kann.
  • Verbesserte Sicherheit und Compliance: Mit einer einheitlichen Hybrid Cloud-Plattform können Unternehmen bei Cybersicherheit und Vorschriften-Compliance einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen. Da das Unternehmen in einer einzigen IT-Umgebung agiert, kann es eine umfassende Strategie entwickeln und Tools konsistent in der gesamten Umgebung bereitstellen. Außerdem kann mit einem Hybrid Cloud-Ansatz sichergestellt werden, dass das Unternehmen sensible Informationen wie Kundendaten und Patientenakten gemäß gesetzlichen Vorschriften oder Branchenrichtlinien in einer Private Cloud-Umgebung hostet.

Hybrid Cloud und Multi Cloud im Vergleich

Auch wenn die Begriffe manchmal synonym verwendet werden, handelt es sich bei Hybrid Cloud- und Multi Cloud-Umgebungen um zwei unterschiedliche Modelle.

Kurz gesagt wird bei der Hybrid Cloud eine einzige Umgebung geschaffen, die aus Public Cloud-, Private Cloud- und lokalen Infrastrukturelementen und -Services besteht. Eine Multi Cloud-Umgebung hingegen vereint mindestens zwei Public Cloud-Instanzen, allerdings ohne Private Cloud-Services oder lokale Komponente.

Basierend auf dieser Definition kann ein Hybrid Cloud-Modell auch ein Multi Cloud-Modell sein, wenn die Umgebung neben der Private Cloud- und lokalen Komponente noch mehr als eine Public Cloud-Instanz umfasst.

Cloud-Bereitstellungsoptionen

Wie oben erläutert, gibt es vier wesentliche Cloud-Bereitstellungsoptionen:

  • Public Cloud
  • Private Cloud
  • Hybrid Cloud
  • Multi Cloud

Unternehmen, die zu einem cloudbasierten Geschäftsmodell wechseln möchten, müssen überlegen, welche Bereitstellungsoption sich für ihre Anforderungen am besten eignet. Dabei spielen folgende Überlegungen eine Rolle:

Sicherheit

Jede Cloud-Umgebung birgt eigene Herausforderungen in Bezug auf die Sicherheit. Für welche Aspekte der Cloud-Umgebung ist das Unternehmen zuständig? Verfügt das Unternehmen über das erforderliche Fachwissen und die nötigen Ressourcen, um hohe Cloud-Sicherheitsstandards durchgängig durchsetzen zu können? Wie passt das Unternehmen seine Sicherheitsstrategie an, um cloudbasierte Assets zu schützen?

Einhaltung gesetzlicher Vorgaben

Welchen Branchenbestimmungen oder gesetzlichen Vorschriften unterliegt das Unternehmen? Ist das bevorzugte Cloud-Modell für diese Anforderungen geeignet? Kann das Unternehmen eine Hybrid Cloud-Strategie implementieren und bestimmte Services in die Public Cloud verlagern, während andere in einer sichereren Umgebung bleiben?

Skalierbarkeit

Wie sehen die kurzfristigen Pläne des Unternehmens aus und wie kann die Umgebung weiterentwickelt werden, damit diese Ziele erreicht werden? Spielen Schnelligkeit und Flexibilität bei der Markteinführungsstrategie des Unternehmens eine zentrale Rolle?

Zuverlässigkeit

Welche Auswirkungen haben Netzwerkausfälle auf Services und Workloads? Kann das Unternehmen kurze Service-Unterbrechungen verkraften?

Kosten

Welche Kosten sind mit den jeweiligen Modellen verbunden? Welche Auswirkungen hat die Entscheidung auf die aktuelle IT-Umgebung des Unternehmens?

Komplexität

Wie wirkt sich der Wechsel zur Cloud auf den Geschäftsbetrieb aus? Wie kann das Unternehmen die mit der Cloud-Migration verbundene Komplexität bewältigen?

Remote-Zugriff

Muss das Unternehmen eine Remote- oder mobile Belegschaft unterstützen? Möchte das Unternehmen in Zukunft Remote-Arbeit ermöglichen?

Hybrid IT – die Cloud nach Ihren Wünschen

Ganz gleich, welche Architektur sich für die Anforderungen Ihres Unternehmens am besten eignet – die Migration in die Cloud ist unausweichlich und die meisten Unternehmen setzen auch auf lokale Bereitstellungen. Hybrid IT ist die Cloud nach Ihren Wünschen. Es geht darum, Systeme – einschließlich lokale Umgebung, Private Cloud und Public Cloud – zu integrieren, um die Möglichkeiten der IT zu maximieren und bessere Geschäftsergebnisse zu erzielen. Dazu ist es wichtig, die richtige Kombination aus Technologien zu verwenden, um mit der Cloud zu arbeiten und sie optimal zu nutzen, während kritische Daten und Workloads ortsunabhängig geschützt werden.

WEITERE INFORMATIONEN

CrowdStrike hat mit der weltweit modernsten cloudnativen Plattform für den ortsunabhängigen Schutz von Daten und Workloads die Sicherheit neu definiert. Weitere Informationen