Was ist Datenverlustprävention?

März 30, 2022

Datenverlustprävention (Data Loss Prevention, DLP) ist Teil der allgemeinen Sicherheitsstrategie von Unternehmen. Bei DLP liegt der Fokus darauf, den Verlust, die Preisgabe oder den Missbrauch von Daten durch Kompromittierungen, Exfiltration und unbefugten Zugriff zu erkennen und zu vermeiden.

Eine umfassende DLP-Lösung ermöglicht dem IT-Sicherheitsteam vollständige Transparenz für alle Daten im Netzwerk, darunter:

  • Genutzte Daten: Bietet Schutz für Daten, die von einer Anwendung oder einem Endgerät verwendet werden, mithilfe von Benutzerauthentifizierung und Zugriffssteuerung.
  • Übertragene Daten: Gewährleistet die sichere Übertragung sensibler, vertraulicher oder proprietärer Daten, während sie sich im Netzwerk bewegen. Hier kommen Verschlüsselung bzw. andere Sicherheitsmaßnahmen für E-Mails und Nachrichten zum Einsatz.
  • Gespeicherte Daten: Schützt Daten an jedem beliebigen Speicherort im Netzwerk, einschließlich der Cloud, mithilfe von Zugriffsbeschränkungen und Benutzerauthentifizierung.

DLP ermöglicht es Unternehmen auch, geschäftskritische Informationen zu klassifizieren und sicherzustellen, dass die Datenrichtlinien des Unternehmens relevanten Bestimmungen wie HIPAA, DSGVO und PCI DSS entsprechen. Eine ordnungsgemäß gestaltete und konfigurierte DLP-Lösung vereinfacht die Berichterstellung und somit die Erfüllung der geltenden Compliance- und Audit-Vorgaben.

Einige DLP-Lösungen können bei Erkennung einer Kompromittierung oder eines anderen Sicherheitsvorfalls auch Warnungen ausgeben, die Verschlüsselung aktivieren und Daten isolieren. Dabei kann die DLP-Lösung die Reaktion auf Zwischenfälle beschleunigen, indem Schwächen und ungewöhnliche Aktivitäten bei der routinemäßigen Netzwerküberwachung identifiziert werden.

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3 Typen: DLP für Netzwerk, Endgeräte und Cloud im Vergleich

Es gibt drei DLP-Typen:

  1. Netzwerk-DLP: Überwacht und schützt alle Daten während der Nutzung und Übertragung sowie am Speicherort im Unternehmensnetzwerk, einschließlich der Cloud.
  2. Endgeräte-DLP: Überwacht alle Endgeräte, einschließlich Servern, Computern, Laptops, Mobiltelefonen und anderen Geräten, auf denen Daten genutzt, übertragen oder gespeichert werden.
  3. Cloud-DLP: Eine Untergruppe der Netzwerk-DLP, die speziell auf den Schutz von Unternehmen ausgelegt ist, die Cloud-Repositorys für die Datenspeicherung nutzen.

Netzwerk-DLP

  • Überwacht und analysiert die Netzwerkaktivitäten und den Datenverkehr in der gesamten Netzwerk- und Cloud-Umgebung des Unternehmens. Das beinhaltet auch die Überwachung von E-Mails, Nachrichten und Dateiübertragungen, um festzustellen, ob die IT-Sicherheitsrichtlinien des Unternehmens beim Senden von geschäftskritischen Daten missachtet werden.
  • Erfasst in einer Datenbank, wann auf sensible oder vertrauliche Daten zugegriffen wird, wer darauf zugreift und (sofern zutreffend) wohin die Daten im Netzwerk übertragen werden.
  • Bietet dem IT-Sicherheitsteam umfassende Transparenz für alle Daten im Netzwerk, einschließlich gerade verwendeter, übertragener sowie gespeicherter Daten.

Endgeräte-DLP

  • Überwacht alle Netzwerkendgeräte, einschließlich Servern, Computern, Laptops, Mobiltelefonen und anderen Geräten, auf denen Daten genutzt, übertragen oder gespeichert werden, um Datenlecks, Datenverlust oder Datenmissbrauch zu verhindern.
  • Hilft bei der Klassifizierung regulatorischer, vertraulicher, proprietärer oder geschäftskritischer Daten, um die Berichterstellung und die Einhaltung von Compliance-Anforderungen zu vereinfachen.
  • Überwacht auf Endgeräten gespeicherte Daten innerhalb und außerhalb des Netzwerks.

Cloud-DLP

  • Scannt und prüft Daten in der Cloud, um sensible Informationen vor der Übertragung und Speicherung in die Cloud automatisch zu erkennen und zu verschlüsseln.
  • Pflegt eine Liste autorisierter Cloud-Anwendungen und Benutzer, die auf sensible Daten zugreifen dürfen.
    Warnt das IT-Sicherheitsteam, wenn Richtlinienverstöße oder ungewöhnliche Aktivitäten erkannt werden.
  • Protokolliert, wann und von wem auf vertrauliche cloudbasierte Daten zugegriffen wurde.
  • Bietet durchgängige Transparenz für alle Daten in der Cloud.

DLP-Anwendungsszenarien

Das Schützen sensibler Daten ist schwieriger geworden, seitdem Unternehmen zunehmend auf Remote-Mitarbeiter an verteilten Standorten und deshalb auch stärker auf eine cloudbasierte Infrastruktur setzen.

Eine DLP-Lösung schützt sensible Daten, indem sie Unternehmen bei Folgendem unterstützt:

  • Verbesserte Einhaltung bestehender Sicherheitsrichtlinien durch die schnelle Identifizierung von Netzwerkanomalien und unzulässigen Benutzeraktivitäten
  • Einhaltung komplexer und dynamischer Compliance-Standards durch die flexible und anpassbare Klassifizierung sowie Speicherung sensibler, vertraulicher, proprietärer und anderer geschäftskritischer Daten
  • Verbesserte Transparenz zu Daten im gesamten Netzwerk und auf allen Endgeräten durch einen Rundumblick auf das Unternehmen
  • Senkung des finanziellen Risikos von Datenverlusten oder -lecks, insbesondere durch Ransomware-Angriffe
  • Geringere Gefahr von Rufschäden durch die Vermeidung von Datenkompromittierungen bzw. schnelle Identifizierung von Sicherheitszwischenfällen, sodass die Auswirkungen eines solchen Ereignisses minimiert werden

Durch die zunehmende Raffinesse von Hackern und digitalen Bedrohungsakteuren rücken die Schutzmechanismen von Unternehmens stärker in den Vordergrund.

Funktionsweise von DLP-Tools

DLP-Lösung kombinieren standardmäßige Cybersicherheitsmechanismen wie Firewalls, Endgeräteschutztools, Überwachungsservices und Virenschutzsoftware mit modernen Lösungen wie künstliche Intelligenz (KI), Machine Learning (ML) und Automatisierung, um Datenkompromittierungen zu verhindern, ungewöhnliche Aktivitäten zu erkennen und diese Aktivitäten in Kontext zu setzen.

DLP-Technologien unterstützen in der Regel eine oder mehrere der folgenden Cybersicherheitsaktivitäten:

Prävention: Einrichtung einer Echtzeit-Prüfung von Datenströmen sowie sofortige Einschränkung verdächtiger Aktivitäten oder nicht autorisierter Benutzer

Erkennung: Schnelle Identifizierung ungewöhnlicher Aktivitäten durch verbesserte Datentransparenz und erweiterte Datenüberwachung

Reaktion: Vereinfachung der Aktivitäten zur Reaktion auf Zwischenfälle, indem Datenzugriffe und -bewegungen im gesamten Unternehmen überwacht und dokumentiert werden

Analyse: Erfassung von Kontext zu Aktivitäten oder Verhaltensweisen mit hohem Risikopotenzial, damit Sicherheitsteams die Schutzmechanismen gezielt verstärken und Behebungen basierend auf fundierten Daten durchführen können

WEITERE INFORMATIONEN

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Best Practices für das Rollout von DLP-Richtlinien

Aufgrund der Komplexität der Bedrohungslandschaft und der starken Verteilung von Unternehmensnetzwerken muss zur Implementierung einer DLP-Richtlinie oft erst ein vertrauenswürdiger und kompetenter Cybersicherheitspartner gefunden werden. Ein dediziertes Team aus kompetenten Sicherheitsexperten ist unerlässlich, um das Unternehmen in jeder Programmphase zu unterstützen – von Strategie und Konzeption bis hin zu Implementierung und Betrieb.

Die nachfolgend beschriebenen Best Practices helfen Unternehmen, ihre DLP-Investitionen bestmöglich zu nutzen und sicherzustellen, dass die Lösung zur bestehenden Sicherheitsstrategie und zu den etablierten Sicherheitsmaßnahmen des Unternehmens passt:

1. Legen Sie das primäre Ziel für die DLP-Lösung fest

In vielen Unternehmen wird eine DLP-Lösung implementiert, um komplexe und dynamische Compliance-Standards wie HIPAA oder die DSGVO zu erfüllen. Dies ist eine wichtige Aufgabe von DLP, doch eine umfassende Lösung bietet Unternehmen noch viele weitere Vorteile, einschließlich Datenschutz, Zwischenfallvermeidung, verbesserte Transparenz und schnellere Reaktion auf Zwischenfälle.

Wenn das Unternehmen mit einem kompetenten Cybersicherheitspartner zusammenarbeitet, können bei der Anpassung der DLP-Lösung alle geschäftlichen Prioritäten in den Fokus gerückt werden. Außerdem hängen die Konzeption, Konfiguration und Implementierung der Lösung vom primären Einsatzzweck des Tools ab.

2. Stellen Sie sicher, dass die DLP-Lösung zur allgemeinen Sicherheitsarchitektur und -strategie des Unternehmens passt

Bei der Konzeption und Implementierung einer DLP-Lösung sollten Unternehmen bestehende Sicherheitsvorkehrungen wie Firewalls oder Überwachungssysteme berücksichtigen, die als Teil der neuen Lösung genutzt werden könnten. Außerdem sollte sichergestellt werden, dass sich die DLP-Lösung vollständig in die Cybersicherheitsarchitektur des Unternehmens integrieren lässt.

3. Entwickeln Sie Implementierungspläne für alle neuen Tools innerhalb der DLP-Lösung

Bei diesen Plänen sollten die IT- und Sicherheitsteams einbezogen werden, um sicherzugehen, dass die Verantwortlichen über den Zweck und die geplante Verwendung des Tools informiert sind. Bei diesem Planungsprozess sollte auch festgestellt werden, welche betrieblichen Auswirkungen das Tool auf das Unternehmen haben kann, und inwieweit diese Auswirkungen toleriert werden können.

4. Führen Sie regelmäßig Sicherheitsprüfungen für die DLP-Lösung durch

Typischerweise werden Lösungen regelmäßig mit neuen Features und Funktionen ergänzt. Ihre Teams sollten Rollout-Pläne evaluieren, testen und implementieren, wenn neue Optionen auf dem Markt eingeführt werden. Wenn Unternehmen nach dem Prinzip „einmal einrichten und dann nichts mehr tun“ vorgehen, sind Probleme vorprogrammiert, da die Bedrohungen, Taktiken und Techniken sich schneller verändern als die meisten Tools sich anpassen können.

5. Legen Sie Richtlinien für die Änderungsverwaltung fest

Die vereinbarte Konfiguration eines Tools sollte dokumentiert und mehrmals pro Jahr geprüft werden. IT-Sicherheitsteams sollten Konfigurationen und neue Funktionen regelmäßig mit Anbietern und Support-Teams besprechen, damit das Tool bestmöglich genutzt und der Nutzen für die Unternehmensumgebung bewertet wird.

6. Führen Sie Selbsttests durch

Stellen Sie mit regelmäßigen Audits und Angriffssimulationen sicher, dass die DLP-Lösung wie beabsichtigt funktioniert.