Was ist SecOps?

Oktober 16, 2023

Da die Häufigkeit, Schwere und Bedeutung von Cyberangriffen weiter zunimmt, ist es wichtiger denn je, dass SecOps-Teams (Security Operations) vor Kompromittierungen schützen und Sicherheitsrisiken eindämmen. In den modernen Umgebungen von heute sehen sich Organisationen immer trickreicheren Angreifern gegenüber. Eine reaktive Haltung reicht da nicht mehr aus. Zur Aufrechterhaltung der Sicherheit ist eine proaktive Vorgehensweise erforderlich.

In diesem Artikel tauchen wir in die Welt der SecOps ein, erörtern ihre Bedeutung und beleuchten, wie ein effektives SecOps-Team und die entsprechende Kultur im Jahr 2023 und darüber hinaus aussehen sollten.

SecOps: Eine Einführung

SecOps ist ein Ansatz, der die Prozesse, Tools und qualifizierten Mitarbeiter aus den Abteilungen für Sicherheit und IT in einem einzigen, einheitlichen Team vereint. Das Hauptaugenmerk dieses Teams liegt auf der Überwachung und Bewertung von Risiken sowie auf der Verwaltung proaktiver und reaktiver Reaktionen auf Sicherheitsbedrohungen oder Zwischenfälle. Durch die Vereinfachung der Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen diesen traditionell getrennten Abteilungen können Organisationen ihre digitalen Assets und ihre Infrastruktur effektiver schützen.

Ein SecOp-Team kann von einem Security Operations Center (SOC) aus operieren. Dabei kann es sich um einen dedizierten physischen Standort oder ein Remote-Setup handeln. Dieses Setup bietet einen zentralen Knotenpunkt für die Koordinierung der Sicherheitsbemühungen und gewährleistet die Überwachung in Echtzeit sowie eine schnelle Reaktion auf potenzielle Bedrohungen oder Probleme.

Schlüsselaufgaben von SecOps

Zu den wichtigsten Aufgaben, die SecOps-Teams in der Regel übernehmen, gehören:

Compliance

Die Einhaltung von Branchenstandards und -vorschriften wie DSGVO, HIPAA oder PCI DSS durch die Organisation ist eine wichtige Aufgabe der SecOps-Teams. Die Compliance mit diesen Rahmenwerken zeigt nicht nur das Engagement für den Schutz sensibler Daten, sondern trägt auch dazu bei, das mit Verstößen verbundene Risiko von Rechts- und Geldstrafen zu verringern.

Überwachung

Die ständige Überwachung des Netzwerks und der Systeme der Organisation auf Anzeichen von Eindringlingen, verdächtigen Aktivitäten oder potenziellen Schwachstellen ist ein wesentlicher Aspekt der Aufgaben von SecOps. Die Teams greifen dabei häufig auf Lösungen von Drittanbietern zurück, wie ein System zur Intrusionserkennung und -prävention (IDPS), EDR-Tools (Endgeräte-Erkennung und Reaktion) und ein SIEM-System (Security Information and Event Management).

Sicherheitsschulung

Die Schulung der Mitarbeiter über die Bedeutung der Sicherheit ist ein entscheidender Bestandteil einer umfassenden SecOps-Strategie. Dazu gehört, den Teams die notwendigen Schulungen und Ressourcen zur Verfügung zu stellen, damit sie potenzielle Bedrohungen erkennen und melden können, und eine sicherheitsbewusste Kultur im Unternehmen zu fördern.

Mitarbeiter sind oft die erste Verteidigungslinie gegen Sicherheitszwischenfälle, insbesondere bei Social-Engineering-Angriffen wie Phishing oder Spear-Phishing. Regelmäßige Schulungen zum Sicherheitsbewusstsein, einschließlich realer Beispiele und Simulationen wie Phishing-Übungen, können Ihren Mitarbeitern helfen, die Risiken, denen sie ausgesetzt sind, und ihre Rolle bei der Aufrechterhaltung der Sicherheit der Organisation besser zu verstehen.

Reaktion auf Zwischenfälle

Die Entwicklung und Umsetzung eines Plans für die Reaktion auf Kompromittierungen oder Angriffe auf die Sicherheit ist entscheidend. Dieser Plan, der oft als IR-Plan (Incident Response, Reaktion auf Zwischenfälle) bezeichnet wird, sollte klar definierte Schritte enthalten, um den Schaden einzudämmen, die Bedrohung zu beseitigen und sich von dem Zwischenfall zu erholen. Ein gut vorbereiteter IR-Plan minimiert nicht nur die Auswirkungen von Sicherheitsvorfällen, sondern hilft Organisationen auch dabei, den normalen Betrieb schneller und effizienter wieder aufzunehmen.

Ein umfassender Plan zur Reaktion auf Zwischenfälle sollte die Rollen und Zuständigkeiten der wichtigsten Teammitglieder umreißen, Kommunikationsprotokolle für interne und externe Stakeholder erstellen und die spezifischen Verfahren für die verschiedenen Arten von Ereignissen detailliert beschreiben. Darüber hinaus sollte der IR-Plan Richtlinien zur Durchführung einer gründlichen Analyse nach einem Zwischenfall enthalten, um die Grundursache einer Kompromittierung zu ermitteln, die Effektivität der Reaktion zu bewerten und alle notwendigen Verbesserungen zu implementieren, um zukünftige Vorfälle zu verhindern.

Es obliegt den SecOps-Teams, ihren IR-Plan für die Organisation zu entwickeln, zu implementieren und kontinuierlich zu aktualisieren, um ihn an neue Infrastrukturen und neue Bedrohungen anzupassen.

Forensik/Post-Mortem

Die Analyse von Sicherheitszwischenfällen im Nachhinein ist eine wichtige Aufgabe für SecOps, denn sie hilft Organisationen zu verstehen, was passiert ist, wie es passiert ist und was getan werden kann, um ähnliche Ereignisse in Zukunft zu vermeiden.

Diese Analyse nach einem Zwischenfall, die oft auch als Post-Mortem oder After-Action-Review bezeichnet wird, kann digitale Forensik, Protokollanalyse und die Identifizierung der Ursache umfassen, um ein umfassendes Verständnis des Zwischenfalls zu erlangen.

Warum ist SecOps wichtig?

Moderne Software wird schneller als jemals zuvor entwickelt. Bei der Entwicklung von Anwendungen ist die Cloud die erste Wahl, und die Bedrohungslandschaft ist breit gefächert und dynamisch. Veraltete Sicherheitstools und -prozesse sind nicht mehr effektiv. Sicherheitsteams müssen operatives Know-how und Maßnahmen mit modernen Tools kombinieren, um digitale Assets angemessen zu schützen.

Im Folgenden erläutern wir drei Gründe, warum eine effektive SecOps-Strategie in der heutigen Umgebung entscheidend ist.

Steigende Anzahl und neue Arten und Komplexität von Sicherheitsbedrohungen

Angreifer haben Zugang zu einer Vielzahl extrem leistungsfähiger, handelsüblicher Ressourcen, die ihnen dabei helfen, neue TTPs (Taktiken, Techniken und Prozeduren) zu entwickeln, um Schwachstellen in Systemen und Netzwerken auszunutzen.

Das hat dazu geführt, dass Anzahl, Art und Komplexität der Sicherheitsbedrohungen, mit denen Organisationen konfrontiert sind, erheblich zugenommen haben. Ein eigens dafür zuständiges SecOps-Team ist daher unerlässlich, um diesen sich entwickelnden Risiken einen Schritt voraus zu sein.

Übergang von Legacy-Umgebungen zu verteilten Umgebungen/Cloud-Umgebungen

Traditionelle IT-Umgebungen mit klar definierten Netzwerkgrenzen sind verteilten und cloudasierten Infrastrukturen gewichen. Dieser Wandel hat zu einer unschärferen, wenn auch nicht völlig aufgelösten Netzwerkgrenze geführt, wobei viele Ressourcen standardmäßig öffentlich erreichbar sind.

Organisationen sind daher gefordert, ihre Sicherheitsstrategien anzupassen, um diese neuen, komplexeren Umgebungen zu schützen, und SecOps-Teams spielen bei diesem Anpassungsprozess eine entscheidende Rolle.

Öffentlichkeitswirksame Kompromittierungen und ihre Auswirkungen auf die Geschäftskontinuität

Über das Internet verbreiten sich Nachrichten über Datenlecks und Cyberangriffe rasend schnell, weswegen es für Organisationen von entscheidender Bedeutung ist, über robuste Sicherheitsvorkehrungen zu verfügen, um solche Zwischenfälle zu verhindern und zu beheben. Die Folgen eines erfolgreichen Angriffs können immens sein, mit weitreichenden Konsequenzen, die über den unmittelbaren Schaden hinausgehen.

Eine Kompromittierung oder Exfiltration von Kundendaten schadet nicht nur dem Ruf einer Organisation, sondern setzt sie auch potenziellen rechtlichen Verpflichtungen, behördlichen Strafen und dem Verlust des Kundenvertrauens aus.

Anforderungen an eine moderne SecOps-Strategie

Mit der Weiterentwicklung der Cybersicherheits-Landschaft müssen auch die SecOps-Initiativen angepasst werden, die Organisationen ergreifen, um den Bedrohungen einen Schritt voraus zu sein. Eine erfolgreiche moderne SecOps-Strategie besteht aus einem vielschichtigen Ansatz, der moderne Tools, fachkundige Mitarbeiter und eine Kultur umfasst, die eine reaktionsschnelle operative Haltung in Sachen Sicherheit einnimmt.

Fachwissen der Mitarbeiter

Ein SecOps-Team verfügt über ein breites Spektrum an Sicherheitskompetenzen, u. a. in den Bereichen Reaktion auf Zwischenfälle, Schwachstellenbewertung und Architektur. Das Team muss in der Lage sein, in modernen, cloudbasierten Umgebungen zu arbeiten und sich an den schnellen technologischen Wandel anzupassen.

Organisatorisches Buy-In

Wie DevOps basiert auch SecOps auf dem Fundament der Zusammenarbeit. Um erfolgreich zu sein, müssen SecOps-Teams eng mit Entwicklern, Stakeholdern und anderen wichtigen Akteuren innerhalb der Organisation zusammenarbeiten. Ohne Unterstützung von oben ist es schwierig, dieses Maß an Zusammenarbeit zu erreichen. Es ist daher entscheidend, dass die Bedeutung von SecOps in der gesamten Organisation anerkannt und priorisiert wird.

Moderne Werkzeuge

Ältere Sicherheitstools wurden für eine ganz andere Bedrohungslandschaft mit einer klarer definierten Netzwerkgrenze und einer weniger dynamischen Asset-Map entwickelt. Um modernen Bedrohungen einen Schritt voraus zu sein, sind SecOps-Teams auf moderne Tools angewiesen, die besser geeignet sind, die Komplexität der heutigen verteilten und Cloud-basierten Umgebungen zu bewältigen.

Sicherheitsmanagement mit einer einzigen Lösung

Während eines Angriffs zählt jede Sekunde. Wenn das SecOps-Personal gezwungen ist, relevante Sicherheits- und Ereignisdaten aus mehreren unterschiedlichen Tools und Dashboards manuell zu korrelieren, geht wertvolle Zeit verloren, die für die Identifizierung, Isolierung und Behebung des Problems genutzt werden könnte. Die Implementierung einer gemeinsam genutzten Single Source of Truth mit vollständiger Transparenz der Umgebung kann den SecOps-Prozess erheblich rationalisieren und die Reaktionszeiten verbessern.

Wenn diese kritischen Faktoren berücksichtigt werden, können Organisationen eine moderne SecOps-Initiative aufbauen, die nicht nur besser für die Herausforderungen der heutigen Cybersicherheits-Landschaft gerüstet ist, sondern auch für die Anpassung an die sich ständig ändernden Bedrohungen und Technologien der Zukunft.

Die Zukunft sichern: Die Bedeutung von SecOps

Die rasante Zunahme der Häufigkeit, Schwere und Bedeutung von Cyberangriffen macht deutlich, warum SecOps-Teams Organisationen vor Kompromittierungen schützen und Sicherheitsrisiken beheben müssen. Moderne SecOps-Initiativen können nur dann erfolgreich sein, wenn sie agil und flexibel sind und an die sich ständig verändernde Bedrohungslandschaft angepasst werden können.

Eine erfolgreiche moderne SecOps-Initiative hängt in hohem Maße von der Akzeptanz in der Organisation, dem Fachwissen der Mitarbeiter und dem Einsatz der richtigen Plattform und Tools ab. Wenn sie in diese Bereiche investieren und eine Kultur der Zusammenarbeit fördern, erhalten Organisationen eine robuste und proaktive Sicherheitsstruktur, mit denen sie ihre digitalen Assets und Infrastrukturen besser schützen können.

Jede Organisation, die sich in der digitalen Welt von heute bewegt, muss sich fragen: Ist unser Sicherheitsteam für die moderne Bedrohungslandschaft gerüstet? Wenn nicht, ist es jetzt an der Zeit, Maßnahmen zu ergreifen und die Entwicklung Ihrer SecOps-Implementierung zu priorisieren, um die zukünftige Sicherheit der Organisation zu gewährleisten.